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Es werden Posts vom Dezember, 2014 angezeigt.

Thesen zur radikalen Begrenzung der Bankenmacht von Thomas Seidel

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Seit einiger Zeit wird in akademischen Kreisen Europas darüber diskutiert, wie die Macht der Banken und das Risiko, welches sie für ganze Länder und deren Steuerzahler darstellen, wirksam begrenzt werden kann. Zu dieser Diskussion leistete jetzt mit David Shirreff, ein ehemaliger Frankfurt Korrespondent des Economist, als Journalist einen Beitrag. David Shirreff bei seinem Vortrag im Center for Financial Studies, Frankfurt (Quelle: CFS) In Shirreffs Augen gibt es, trotz aller politisch groß angekündigten Erklärungen, immer noch zu große Banken die auch nach wie vor zu groß seien, um scheitern zu dürfen. Staaten blieben also erpressbar und Steuerzahler letztlich die Dummen. Shirreff plädiert für eine modifizierte Neuauflage des Glass-Stegall-Act. Jenes Gesetzespaket aus den Jahren 1932 und 1933 ist benannt nach seinen Initiatoren, dem US-Senator Carter Glass und dem US-Kongressabgeordneten Henry B. Steagall. Kern des Gesetzes war die Einführung des sogenannten Trennbanksy

Auf der Suche nach einer eierlegenden Wollmilchsau -20. Handelsblatt Jahrestagung Banken-Technologie- von Thomas Seidel

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20. Handelsblatt Jahrestagung Banken-Technologie im Frankfurter Hilton Hotel (Quelle: euroforum S. Hergenröther) Die Herausforderungen sind gewaltig. Joachim Nagel, Vorstand der Deutschen Bundesbank, machte in seinem Vortrag klar, was auf die Banken im Sinne regulatorischer Anforderungen zukommt. Um eine einheitliche Aufsicht zu gewährleisten, wird es zu Standardisierungen bei der Bankenaufsicht kommen, die mit einem erheblichen prozessuralen und technischem Aufwand verbunden sind. Dabei wird die Erfüllungen von Vorgaben der Aufsicht künftig in immer kürzeren Zeiträumen zu erledigen sein. Nagel spricht von Erfüllung innerhalb von zwei bis drei Monaten, statt bisher einem Jahr. Dazu kommt die angestrebte Harmonisierung von Risiko- und Compliancedaten. Letztlich aber belohne eine Minimierung des operationellen Risikos den Aufwand in regulatorische Projekte. Insgesamt müssten die Banken deutlich mehr in ihre IT investieren als es bisher. Für Nagel hat die Erfüllung regulatorischer

Keine Maßnahme der EZB nützt ohne Strukturreformen der Länder -Bericht von der ersten Pressekonferenz im neuen Gebäude- von Thomas Seidel

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Mario Draghi begrüßte das versammelte Presschor in den neuen Räumlichkeiten der EZB, jetzt direkt am Mainufer des Frankfurter Ostend. Bankgebäude, ob sie sehr hoch oder sehr weitläufig gebaut sind, erwecken immer die Erwartungshaltung von etwas Prunk und Protz. In gewisser Weise war dies auch am alten Standort der EZB, mitten im Frankfurter Bankenviertel in einem Hochhausbau aus den 1970er Jahren gelegen, so. Zumindest in den Publikumsräumen ein bisschen Holztäfelung, ein schrittdämpfender Teppich, wenngleich genauso geschmacklos wie in den meisten Kettenhotels, ein bisschen Wärme und Kunst. Gesamtansicht neues EZB Hochhaus mit alter Großmarkthalle im Vordergrund (Quelle: EZB) Das alles ist in dem neuen Gebäude nicht so. Hier herrschen nüchterne Sachlichkeit, Beton, Glas und Metall vor. Zugegeben, das Gelände ist auch noch ein wenig Baustelle. Vielleicht wird auch etwas Kunst in die Räumlichkeiten einziehen. Aber ansonsten besticht der neue Sitz der Europäischen Zentralbank