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Es werden Posts vom November, 2015 angezeigt.

„Was passiert, wenn keiner aufpasst?“ -Zu Fragen über Geschäftskultur und Ethik im Finanzwesen- von Thomas Seidel

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Hoffentlich lässt nicht nur der Projektor den Teilnehmern ein Licht aufgehen Patrick Kenadjian von Davis Polk & Wardwell London LLP führt durch die Tagung (Quelle: Thomas Seidel) Die Geschäftspraktiken im Finanzwesen gelten als ruppig und rücksichtslos. Banken haben ihr Vertrauen offensichtlich auf lange Zeit verspielt. Das Image der Branche ist an einem Tiefpunkt angelangt. In einer hochkarätig besetzten Tagung wurde kürzlich darüber gesprochen, ob es für Banken einer Geschäftskultur und Ethik bedarf und wie dies zu erreichen sei. Wandel der Branche vom Langeweiler zum Husarenritt Noch bis in die 1980er Jahre hinein galten Banken als eher langweilige Geldverwalter, arbeitend quasi wie der öffentliche Dienst, wenig profitorientiert und ziemlich risikoscheu. Ein alter Spruch besagte, mit den Einnahmen aus Handelsprovisionen und Gebühren könne ein Bankinhaber die Personal- und Betriebskosten zahlen – die etwa viermal so hohen Zinseinnahmen wären für Absch

Für die Fintech-Revolution fehlt in Deutschland das große Geld -Bericht von der 18. Euro Finance Week- von Thomas Seidel

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Vorbereitungen auf die Fintech-Konferenz auf der 18. Euro Finance Week im Congress Center Messer Frankfurt (Quelle: Thomas Seidel) Auch die 18. Euro Finance Week in Frankfurt beschäftige sich schwerpunktmäßig unter anderem mit dem in diesem Jahr allgegenwärtigen Thema der Fintech-Unternehmen und ihre Bedeutung und Auswirkung auf die Finanzbranche. In einer vom Veranstalter Maleki Group etwas ungewohnt in Szene gesetzter Choreographie, trafen sich einmal mehr Vertreter von Banken, Fintechs, Akademia, Politik und Finanzaufsicht und diskutierten über den Stand und die mögliche Entwicklung der Dinge.

Tod eines Vorbilds -Ein Nachruf auf Helmut Schmidt- von Thomas Seidel

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Helmut Schmidt 2001 (Quelle: wikipedia GNU-Lizenz Urhebernvpswitzerland) Helmut Schmidt hat vieles in sich vereinigt, was auf den ersten Blick hin widersprüchlich wirken könnte. Er war ein sehr deutscher Deutscher und gleichzeitig ein sehr nichtdeutscher Deutscher. Er war ein sehr realistischer Denker und gleichzeitig ein sehr philosophischer Geist. Er war ein sehr direkter Gesprächspartner und gleichzeitig ein unglaublich gefühlvoller Diplomat. Vor allem aber war er ein sehr verantwortungsbewusster Entscheider, der auch für alle seine Entscheidungen öffentlich die Verantwortung übernahm und dies stets ausreichend begründete. Darin unterschied er sich von den meisten seiner Landsleute, die im Allgemeinen Entscheidungen scheuen und schon gar nicht die Verantwortung dafür übernehmen wollen. Dieser Charakterzug hat Schmidt von früh an den Ruf des Machers eingebracht. Es war dann weniger das konkrete Tun im Einzelnen worauf es ankam, sondern das er überhaupt etwas tat, gleich

Stochern im Nebel -Auswirkungen der Digitalisierung des Finanzwesen- von Thomas Seidel

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Im House of Finance an der Frankfurter Goethe-Universität hat das Center for Financial Studies seinen Sitz (Quelle: Thomas Seidel) Auf einer Frankfurter Veranstaltung „Digitizing Finance“ setzt sich unter anderem EZB-Direktor Peter Praet mit der Problematik auseinander. Praet findet, inzwischen seien Risiken gut mess- und einschätzbar. Doch für Zentralbanken gäbe es eine Reihe von Unsicherheitsfaktoren. Dazu gehörten vor allem die tatsächliche wirtschaftliche Verfassung, die Umsetzung geldpolitischer Entscheidungen durch die Wirtschaft und welche Erwartungen die unterschiedlichen Akteure an die künftige wirtschaftliche Entwicklung und die entsprechenden politischen Handlungen haben. Allein über viele Daten aus Geschäftstransaktionen zu verfügen, reiche nicht aus. Um daraus eine Grundlage für Entscheidungen zu schaffen, müssten Daten in einem Kontext betrachtet werden, welcher wiederum einer bestimmten Vorstellung wie sich die Wirtschaft entwickeln soll folge.  Peter Praet (Qu