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Südlich der Alpen* - Ein Reisebericht - von Thomas Seidel

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Alle Reisepläne diesen Jahres waren auf eine Grand-Tour kreuz und quer durch Italien ausgerichtet, mit dem Höhepunkt einer toskanischen Hochzeit gegen Ende der Reise. Wir waren diesmal zu viert unterwegs. Immer mit dabei, unser kleiner Yorkshire-Terrier Oliver. Eine der Reiseteilnehmerinnen kam aus den USA angereist und hatte, arbeitsbedingt, nur knapp etwas über drei Wochen Urlaub, was die gesamte Planung von Anfang an enorm unter Zeitdruck geraten ließ. In dieser kurzen Zeitspanne legten wir immerhin fast 4.000 km zurück. Dabei waren wir in der Lombardei, Venetien, der Emilia Romagna, der Toskana, Umbrien, Latium und in Kampanien unterwegs. Italien, das stellt man sich immer wie eine Art riesiges belebtes Museum vor. Sind doch viele Ort und Schätze seit der Antike, über das Mittelalter, die Renaissance, den Barock, den Klassizismus, die verschieden Kunst- und Spielarten des 19. Jahrhunderts bis in die Moderne nicht nur erhalten geblieben, nein die Menschen in Italien leben auch darin

Tummelplatz der Scheußlichkeiten -Ein Beitrag aus Anlaß der aktuellen IAA in München- von Thomas Seidel

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Alle zwei Jahre zelebriert die Automobilbranche die bislang wichtigste Industriemesse in Deutschland, die Internationale Automobilausstellung (IAA). Was die längste Zeit am wichtigsten Verkehrsknotenpunkt Europas in Frankfurt am Main stattgefunden hat, wird seit neuestem abwegig in der Provinzhauptstadt Bayerns in München veranstaltet. Doch die Branche leidet nicht nur an den Folgen durch die  Desorientierung beim Standort der Produktpräsentation. Fehleinschätzungen über die Zukunft des Automobils häufen sich bei den Herstellern mehr und mehr und lassen Produkte entstehen, die am Sinn und Zweck für das Autofahren und dem Geschmack der Kunden inzwischen völlig vorbei gehen. Der Begriff für ein Automobil in der deutschen Amtssprache lautet nicht umsonst "Kraftfahrzeug". Demnach bedarf es einer Kraftquelle, um einem Gefährt "autonom" Vortrieb zu geben. Somit kann ein rein batteriebetriebener Wagen per se niemals ein Kraftfahrzeug sein. Das sollten die Behörden beim The

Erneute Verschleierung durch die SPD: Das Ende der Fallpauschale im deutschen Gesundheitswesen -von Thomas Seidel-

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Gerade feiert der SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach nach einer Abstimmung mit den Bundesländern das Ende der Fallpauschale im deutschen Gesundheitswesen. Der Schritt wird als die größte Errungenschaft für das Gesundheitswesen seit 20 Jahren gepriesen. Was den Bürgern heute verschwiegen wird, ist, dass genau diese jetzt abzuschaffende ruinöse Fallpauschale einst von der SPD-Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt  ab 2003 unter maßgeblicher Beteiligung des damaligen Parlamentariers Karl Lauterbach eingeführt wurde. Die allermeisten beklagenswerten Zustände mit denen die Deutschen heute in ihrem Gesundheitswesen konfrontiert werden, haben ihre Ursache in einer völlig verfehlten SPD-Politik aus den Zeiten der Regierungen von Gerhard Schröder. Nicht nur die Einführung der Fallpauschalen im Krankenhauswesen sind aus dieser Zeit von Ulla Schmidt und jenem Kanzler zu verantworten. Dazu gehören auch immer noch andauernde Plagen wie etwa die lästigen Rezeptgebühren. Die aktuellen Mangelz

Die Herrschaft der Minderheiten - Ein Essay von Thomas Seidel-

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Englische Version Der Sinn einer Demokratie ist die Herrschaft des Willens einer Mehrheit von Stimmberechtigten. Eine Demokratie kann nur funktionieren, wenn die Minderheit bereit ist, sich dem Willen der Mehrheit zu beugen. Zum Ausgleich für diese Unterwerfung garantiert die Mehrheit in einem demokratischen System freilich die Beachtung von verfassten Schutzrechten gegenüber den Minderheiten. So haben sich zumindest einige der sogenannten westlichen Demokratien im Fahrwasser der amerikanischen und französischen Revolution entwickelt. Doch die sogenannte Kulturrevolution der 1968er-Jahre hat dazu geführt, dass dieses grundsätzliche Verständnis über die Demokratie gründlich pervertiert worden ist.  Schon in der antiken Demokratie von Athen, etwa seit dem fünften vorchristlichen Jahrhundert, war es die größte Sorge des Volkssouveräns, vertreten durch die städtische Volksversammlung als Legislative, dass die Demokratie durch einen möglichen Machtmissbrauch seitens der Exekutive pervertier

Wie sich Unternehmer wegen ihrer Mitarbeiter selbst ruinieren

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Nachdem die Betriebsstörungen wegen der Corona-Epidemie inzwischen abgeklungen sind, hört man allerorten, aber besonders vom Hotel- und Gaststättengewerbe, es gäbe Schwierigkeiten ausreichend qualifiziertes Personal zu finden. Diese Entwicklung geht einher, mit der modernen Vorstellung junger Menschen von einem Arbeitsleben in einer Work-Life-Balance, also einer Ausgewogenheit von Arbeits- und Freizeit. Warum das in der Realität nicht zusammenpasst, zeigt ein persönlicher Erfahrungsbericht. Aus Anlass eines hohen Jubiläumsgeburtstages in der Familie, wollen wir diesmal nicht im bekannten heimatlichen Rhein-Main-Gebiet feiern. Aus verschiedenen Gründen darf es nicht allzu weit weg sein, die Lokation soll aber einen schönen Landschaftsblick und ein nettes Ambiente bieten. Die Wahl fällt auf ein  traditionsreiches Familienhotel in der Nähe von Bonn, direkt am Rhein gelegen. Das Haus atmet Geschichte. Allerlei politisches Gesindel wie Adolf Hitler und Josef Goebbels tummelten sich dort, sp

Frankfurter CDU-Wählerschaft versagt wiederholt bei Oberbürgermeisterwahl

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Mike Josef künftiger Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main (Quelle: FAZ Urheber Hannes P. Albert) Zum drittenmal in Folge hat ein SPD-Kandidat die Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt am Main gewonnen. Auch wenn man dem jetzigen Sieger Mike Josef ehrlich Vorschusslorbeeren gewähren kann, eklatant bleibt das Versagen der CDU-Wählerschaft in Frankfurt ihren Kandidaten als Oberbürgermeister in einer Stichwahl durchzusetzen. Nachdem die allseits geschätzte und anerkannte Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) nach gut 17 Jahren ihr Amt vorzeitig aufgab, nominierte die Partei als ihren Spitzenkandidaten den heutigen hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein für die damals anstehende Wahl. Boris Rhein, der seinerzeit hessischer Innenminister war, galt als so populär, dass keine prominente Persönlichkeit der Frankfurter SPD sich realistische Chancen ausrechnete die Wahl zu gewinnen. Stattdessen setzte man den unbekannten Peter Feldmann aus einem Randgebiet der Stadt ein, wohl

Das Wiesbadener Kaufhausdrama -von Thomas Seidel-

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  Auf seiner Haupteinkaufsstraße ist Wiesbaden gut versorgt mit Kaufhäusern. Hertie, Horten und Karstadt waren jahrzehntelang Anziehungspunkte. Der Kaufhof war ursprünglich nicht vertreten, erst mit der Übernahme von Horten machte sich auch der Konzern aus Köln in der Stadt breit. Heute gibt es nach der Fusion von Kaufhof und Karstadt zur Galeria zwei Standorte des Konzerns in der Stadt, kaum fünfzig Meter voneinander entfernt. In der neuesten Unternehmenskrise wird wohl zumindest einer der beiden Standorte aufgegeben werden. Was das für die Stadt bedeutet, soll hier besprochen werden. Der Autor selbst wuchs in Wiesbaden auf. Als Kind erlebte er noch das "Alte Karstadt", wie es in der obigen Abbildung zu sehen ist, vom Standort Mauritiusplatz/Kirchgasse aus gesehen. Ein reichlich verzierter Prachtbau mit großen Fenstern und eine mächtige Weltkugel. Innen nicht weniger imposant, doch damals nur die Hälfte der heutigen Fläche, denn der rückwärtige Bau war die zentrale Feuerwach