Den Ausbildungs-Jahrgängen 2020/2021 droht ein lebenslanges Desaster -von Thomas Seidel-


Schulen im Lockdown

(Quelle: Google, Urheber: siehe unten)

Während die Schutzimpfungen gegen das Corona-Virus viel zu langsam anlaufen und verheerende Fehler der europäischen und bundesrepublikanischen Beamtenschaft bei der Vorbereitung und Durchführung der Kampagne offenbaren, hat die Politik in Deutschland nicht einmal im Ansatz einen praktikablen Lösungsansatz für die völlig offene Frage, wie es im Bildungswesen weitergehen soll. Dabei liegt die einfachste Lösung auf der Hand.

Vor allem die Abschlussjahrgänge von 2020 und diesen Jahres 2021 machen sich völlig zurecht Sorgen über die Qualität ihrer Zeugnisse. Monatelange Unterrichtsausfälle, vielerorts nicht vorhandene Lernalternativen, eine total überforderte Schulbürokratie und endlose Dramen in vielen Familien, die nicht wissen wie sie ihre Arbeit und Kindererziehung in Einklang bringen sollen, führen in der Öffentlichkeit zu abenteuerlichen Diskussionen. Viele Kultusminister fordern die Durchführung normaler Abschlussprüfungen, ohne im Mindesten zu erklären, wie die Schüler ihre inhaltlichen Lerndefizite in Zeiten eines immer strengeren Lockdown auch nur annähernd aufholen können. Andeutungen von herabgesetzten Prüfungsanforderungen, generellen Versetzungen oder sonstiger Minderqualität an die Schulabschlüsse, lassen vor allem die 16 bis 18-jährigen befürchten, von vornherein mit einem Leistungsmakel für ihr ganzes Leben stigmatisiert zu werden.

Diese Befürchtungen bestehen allerdings völlig zurecht! Jeder Arbeitgeber, jeder Personalverantwortliche ja auch jeder Headhunter wird für immer im Hinterkopf haben, dass die Abschlussjahrgänge 2020/2021 in irgendeiner Form einen Makel haben, zurecht oder nicht, bewusst oder unbewusst. Für immer wird die Karriere dieser jungen Leute beeinträchtigt sein, wird man im Zweifel ihnen lieber andere Jahrgänge vorziehen.

Jetzt rächt sich, dass den Kultusministern in einem Zeitraum von einem halben Jahr nichts anderes eingefallen ist, als den vollständigen Präsenzunterricht wieder einzuführen, wohl wissend, dass Corona noch für lange dem einen Strich durch die Rechnung machen wird. Besser hätte man alles in den schnellen Ausbau von technisch gut funktionierenden und inhaltlich entsprechend aufbereiteten Distanzunterricht investieren sollen. Passiert ist nichts! Wie man hört, sind beispielsweise 500 Millionen €uro vorhandene Mittel für die technische Ausstattung der Lehrkörper nicht einmal abgerufen worden. Man kann nur schlussfolgern, der ideologische Widerstand gegen Digitalisierung der Lernprozesse und Distanzunterricht ist bei Kultusministerien, Schulbehörden und im Lehrkörper schier unüberwindbar groß. Insbesondere der westdeutsche Schulbetrieb ist in den ideologischen Grabenkämpfen der 1968er Generation stecken geblieben.

Unter diesen Umständen gibt es dennoch eine einfache Lösung, wie den jetzigen Jahrgängen junger Menschen, die vollkommen unverschuldet in diese Situation gekommen sind, wirksam geholfen werden kann. Doch kommt scheinbar niemand auf die Idee, das Nächstliegende zu tun, das komplette Schuljahr 2020/2021 ab Herbst diesen Jahres noch einmal zu wiederholen!

Mag sein, dass ob einer solchen Idee ein Geschrei aufkommt, wie man den Schülern und Studenten zumuten könne, noch ein Jahr ihres Lebens für eine Wiederholung zu "verschenken". Doch eins ist gewiss: besser jetzt im Alter von 16 bis 18 Jahren noch ein Schuljahr drangehängt, als alle kommenden Lebensjahrzehnte als Abgestempelte auf dem ohnehin immer mehr umkämpften Arbeitsmarkt chancenlos bleiben zu müssen.

Bildquelle: https://www.google.de/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fwww.ndr.de%2Fnachrichten%2Fniedersachsen%2Fschule2454_v-fullhd.jpg&imgrefurl=https%3A%2F%2Fwww.ndr.de%2Fnachrichten%2Finfo%2FCorona-Lockdown-Das-sind-die-Regeln-der-Nordlaender%2Claenderregeln100.html&tbnid=8ketuAwjSBIazM&vet=12ahUKEwiulMOGzKDuAhUxuaQKHXSKCz8QMygTegUIARCoAQ..i&docid=Eg87gPd9zqoRWM&w=1920&h=1080&q=schulen%20im%20lockdown&hl=de&ved=2ahUKEwiulMOGzKDuAhUxuaQKHXSKCz8QMygTegUIARCoAQ

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Herrschaft der Minderheiten - Ein Essay von Thomas Seidel-

Erneute Verschleierung durch die SPD: Das Ende der Fallpauschale im deutschen Gesundheitswesen -von Thomas Seidel-

Südlich der Alpen* - Ein Reisebericht - von Thomas Seidel