Das totale politische Versagen der Grünen in der Flutkatastrophe -von Thomas Seidel-

Annalena Baerbock 2020
(Quelle: wikipedia, CCL, Urheber: Olaf Kosinsky
freien Lizenz CC BY-SA 3.0-de)

Die Ministerpräsidenten Armin Laschet CDU (Nordrhein-Westphalen), Malu Dreyer  SPD (Rheinland-Pfalz), Markus Söder CSU (Bayern), zeitweise begleitet von, Bundesfinanzminister Olaf Scholz SPD, dem Bundesinnenminister Horst Seehofer CSU, selbst der Bundeskanzlerin Angela Merkel CDU und dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (politisch zur Zeit offiziell neutral), stapfen, mehr oder weniger gut beschuht, durch die Trümmerlandschaften der jüngsten, heftigsten und schlimmsten Unwetter- und Flutkatastrophe in weiten Teilen Deutschlands. Sie drücken verbal ihr Mitgefühl für die betroffene Bevölkerung aus, sagen vor allem schnelle finanzielle Hilfe zu und versprechen für die Zukunft, sich den kommenden Klimakatastrophen entgegen zu stemmen. Allein von den großen Katastrophenpropheten der Grünen und sonstigen Umweltaktivisten sieht man so gut wie nichts.

Kaum drei Monate vor der anstehenden Bundestagswahl, hat das Wetter den Grünen eine politisch ideale Bühne geschaffen, auf der sie den Menschen die Folgen langer verpasster gründlicher Umweltpolitik hätten erklären können. Kein grüner Spitzenpolitiker ist auf die Idee gekommen, die Gummistiefel, die sie ja alle angeblich haben, rauszuholen, in die Katastrophengebiete zu reisen, fernsehwirksam mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, hier und dort symbolisch mal ein bisschen mit anzupacken und zu zeigen, dass sie auch in konkreten Situationen mit zu helfen in der Lage sind.

Wo sind denn jetzt all diese Umweltpolitiker, wo sind die Aktivisten, die sich sonst nicht scheuen sich selbst an Gleise und Bäume zu ketten und sich von Autobahnbrücken im fließenden Verkehr herunter hängen zu lassen? Wo sind die Fridays-for Future-Demonstranten, die sonst zu Tausenden die Innenstädte blockieren, anstatt hier mal konkret mit anzupacken? Wo sieht man eine Möchte-gerne-Bundeskanzler-Kandidatin Annalena Baerbock, wo ist ein Robert Habeck, wo steckt ein Anton Hofreiter, wo findet man eine Katrin Goering-Eckhardt, wo ist die all besserwissende Claudia Roth usw. usw.?

Es reicht eben nicht, wenn grüne Politiker der zweiten oder dritten Garnitur, sommerpausenbedingt,  in den Gängen des Bundestages vor die Kameras treten und erklären, was die bisherigen Regierungen gegen ihre theoretischen Ratschläge immer schon falsch gemacht haben. Es reicht eben nicht, als gesättigte grüne Staatsbeamte in Berlin und anderswo in deutschen Großstädten in bestimmten Szenevierteln dort in angesagten Szenelokalen zu sitzen, einen Latte-macchiato zu schlürfen und sich untereinander darüber auszutauschen wie eklig all dieser Dreck ist, der sich in Orten wie Schuld, Ahrweiler, Euskirchen oder im Berchtesgadener Land rechts und links der Straßen türmt und man so einen Schlamm natürlich nie mit eignen ungeschützten Händen anfassen würde, schon gar nicht in diesen Pandemiezeiten!

Wieder einmal, wenn es wirklich drauf ankommt, haben die Grünen gezeigt, dass ihr ganzer pseudointerlektueller Aktivismus nur hohle Phrasen sind, die nichts und niemand konkret helfen und die kein einziges Problem tatsächlich lösen. Für die Grünen Protagonisten wäre es kurz vor der Bundestagswahl die Möglichkeit  gewesen, zu zeigen, dass sie nicht nur auf der Bühne schöne Sonntagsreden halten können, sondern ganz unideologisch einmal für die vom Unwetter getroffenen einfachen Leute da zu sein. Tatsächlich stellen die Grünen nur, wie kaum eine andere politische Partei, ihre Abgehobenheit vom Volk, das sie gerne ab September 2021 regieren wollen, zur Schau und machen sich beim Wähler umso mehr unglaubwürdig. Herr Lindner (FDP) hat wohl recht, wenn er glaubt, jetzt schon zu wissen, dass die Grünen jedenfalls im kommenden Herbst keinen Kanzler stellen werden.


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