Drohnenabwehr - ein praktischer Vorschlag von Thomas Seidel

 



Drohnen bedrohen zur Zeit den zivilen und militärischen Luftraum in vielen europäischen NATO-Ländern. Weil die Verantwortlichen diese ferngelenkten Flugapparate bislang nur als Spielzeug wahrgenommen haben, wurde nicht wirklich ernsthaft etwas dagegen unternommen. Doch jüngst war eine Institution betroffen, über die, zumindest in Bayern, nicht gescherzt werden darf. Maßnahmen werden eingeleitet.

Obwohl die Bundeswehr bereits regelmäßig von Drohnen ausspioniert wird und neben Dänemark auch andere Staaten von der Unsicherheit einer Drohnenbedrohung betroffen sind, war alles was man bisher von politisch Verantwortlichen zu hören bekam, dass man weder über geeignete Abwehrmittel verfüge, geschweige denn rechtlich überhaupt der Versuch einer physischen Abwehr erlaubt sei.

Doch vor kurzem wurde der Münchner Flughafen wegen Drohnen schon zweimal lahmgelegt. Das erregt den höchsten Zorn der lokalen Politiker. Wutschnaubend verlangt der Bayrische Ministerpräsident Söder von seinem CSU-Parteigenossen Alexander Dobrindt, derzeit mal in der Rolle als Bundesinnenminister in Berlin unterwegs, ultimativ eine gesetzliche Regelung, die einen polizeilichen Abwehreinsatz gegen Drohnen überhaupt erst erlaubt.

Sodann muss aber immer noch eine technische Lösung her, mit der ein Drohnenabschuss überhaupt erst gelingen kann, ohne allzu viel zivilen Schaden auf offener Flur anzurichten. Hier bietet sich, besonders für das Bundesland Bayern, eine echte innovative Idee an: die Weißwurst-Kanone!

Die Erfindung der Weißwurst durch den Moser Sepp von 1857 eignet sich ideal dazu, zielgerichtet, treffsicher, umweltfreundlich und wirtschaftsfördernd dem drohenden Drohnenproblem, zumindest in Bayern, Herr zu werden. Man muss sich eine Weißwurst-Kanone wie eine übergroße Revolvertrommel vorstellen. Viele Weißwürste werden pro Kanone und Schuss in die Trommel gesteckt und dann alle auf einmal per Luftdruck in Richtung einer gesichteten Drohne katapultiert. Die leicht krummen Weißwürste schlingern dann so unberechenbar vor sich hin, dass keine Drohne eine Chance hat dem Weißwurst-Schwarm auszuweichen.

Ein solches Abwehrsystem würde die bayrische Metzgereiwirtschaft enorm ankurbeln. Weißwürste, die beim Beschuss keinen Treffer bewirkt haben, würden gefahrlos auf den Boden zurückkehren und könnten, gut gewaschen, entweder für den nächsten Schuss gebraucht oder etwa von den Schützen zwischen zwei Schuss verzehrt werden. 

Was so für Bayern funktioniert, könnte in anderen Bundesländern gemäß den örtlichen Sitten ähnlich funktionieren. Hessen zum Bespiel, wo sich bekanntlich der größte zivile Flughafen Deutschlands befindet, könnte zusammen mit der Firma Kärcher einen Superhochdruckstrahler entwickeln, der vielleicht mit Apfelwein betrieben wird. Schließlich würde  polizeiliche Luftabwehrarbeit auch der Länderhoheit unterliegen, da muss dann schon jedes Bundesland sein eigenes System entwickeln. Den lokalen Varianten wären allerdings keine Grenzen gesetzt.

Freilich ist nicht ausgeschlossen, dass es in Deutschland nicht dazu kommen wird. Selbst wenn es Bund und Länder zügig gelingt, die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, kann die Bürokratie alles noch weit hinaus zögern. Europaweite Beschaffungsausschreibungen (Dauer ca. 5 Jahre), Zuschlagsvergabeverfahren (Dauer 5-10 Jahre), Produktionsplanung und Umsetzung (Dauer ca. 1-2 Jahre) und TÜV-Testverfahren für die Zulassung (Dauer ca. 20 Jahre) können dafür sorgen, dass die ersten Weißwurst-Kanonen und Apfelwein-Hochdruckwerfer frühestens 2066 für einen Einsatz zur Verfügung stünden. Wer weiß schon, ob die NATO bis dahin überhaupt noch existiert bzw. von Drohnen bedroht wird.

Bildnachweis: Bayrische Weißwurst, hier zum Verzehr nicht zum Beschuß (Quelle- dpa-FAZ)

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