Hauck & Aufhäuser auf geradem Weg -Bericht von der 39. Vermögensverwalter-Veranstaltung- von Thomas Seidel
Michael Bentlage CEO Hauck & Aufhäuser Quelle: Thomas Seidel |
Auf einer Regelveranstaltungen des
Frankfurter Privatbankhauses in chinesischem Besitz trafen wir den
CEO Michael Bentlage. Wir sprachen mit dem Vorstandsvorsitzenden über
die aktuelle Entwicklung in Luxemburg, nachdem Hauck & Aufhäuser
in den zurückliegenden Monaten dort die Aktivitäten des ehemaligen
Bankhauses Sal. Oppenheim erworben hatte.
Auf der Veranstaltung im Frankfurter
Marriot Hotel, an der etwa 160, vor allem Freie Vermögensverwalter
teilnahmen, zeigte sich Michael Bentlage für sein Haus sehr
optimistisch. Es würde für das Jahr 2017 zu einem Rekordabschluss
kommen. Die Eigenkapitalquote konnte auf über 15 Prozent gesteigert
werden und der chinesische Eigentümer Fosun zeige sich weiter
investitionsbereit. Für das Privatkundengeschäft wird es eine neue
Online-Plattform geben.
Die Integration der Luxemburger
Aktivitäten des ehemaligen Bankhauses Sal. Oppenheim verlaufe
geradlinig. Durch zusätzliche Anmietung konzentriert man sich auf
einen Standort. Der Service von Hauck & Aufhäuser komme bei den
Kunden gut an, wobei man sich technologisch auf die Plattform von
Hauck & Aufhäuser konzentriert.
Bernd Heynemann Quelle: Thomas Seidel |
Als Hauptredner war Bernd Heynemann
verpflichtet worden, ein ehemaliger FIFA-Schiedsrichter und deutscher
Politiker. Dessen Vortrag drehte sich um das, in Deutschland so
beschwerliche, Thema der „Entscheidung“. Immerhin würde ein
Mensch im Durchschnitt 10.000 Entscheidungen im Alltag treffen. Die
schiere Anzahl erstaunt dann schon und man fragt sich, betrifft das
jeden Atemzug? Wieviele von diesen Entscheidungen mögen da
Fehlentscheidungen sein, vor allem im höheren kognitiven Bereich?
Persönlichkeiten die man als Entscheider wahrnimmt, müssten
jedenfalls schnell entscheiden. Eine witzige Situation ergab sich,
als Heynemann sich an das Publikum richtete und frug, wer sich selbst
als Persönlichkeit betrachte. Es gab keine Meldung, weder per Hand
noch per Wort.
Frank Engel vom VuV Quelle: Thomas Seidel |
Weil es sich um eine
Vermögensverwalter-Veranstaltung handelt, kommt auch immer ein
Vertreter des Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland
e.V. zu Wort, diesmal Frank Engel.
In 2017 habe man vor allem die neuen
Vorschriften aus MiFID II umgesetzt. Im selben Jahr sei es zu 40
Neuaufnahmen von Mitgliedsunternehmen gekommen, für die Zukunft
strebe man 300 Verbandsmitglieder an. Inzwischen gebe es für alle
Mitglieder ein neues Organisationshandbuch mit 168 Seiten und 67
Anlagen. Die VuV Akademie würde am 4. Oktober 2018 eröffnet.
Traditionell macht bei diesen
Veranstaltungen der Chief Investment Officer Burkhard Allgeier
Aussagen zur wirtschaftlichen Entwicklung. Allgeier sieht nicht den
großen Handelskrieg zwischen den USA und China herauf ziehen. Es
könne sogar so sein, dass es zu Verhandlungen komme, an deren Ende
vielleicht sogar ein besseres Freihandelsabkommen stünde. Mit einem
Ankaufsstop von US-Staatsanleihen würde sich China eher selbst
Schaden, genauso wie mit einer Abwertung des Yuan.
Burkhard Allgeier Quelle: Thomas Seidel |
Bezüglich der Zentralbankpolitik habe
die amerikanische Notenbank zwar bereits ihre Richtung geändert,
Allgeier hält aber deren Annahmen bezüglich der
Inflationsentwicklung für unrealistisch. Die Inflation werde sich
wohl eher auf zwei Prozent einpendeln. Die Europäische Zentralbank
trage das Konzept der Inflationssteuerung wie eine Monstranz vor sich
her. Andere Konzepte, wie etwa eine Geldmengensteuerung, seien zu
Unrecht verworfen worden. Zinserhöhungen durch die EZB könnten
vielleicht im Frühjahr 2019 kommen. Allgeier sieht ein faires
Zinsniveau der EZB zwischen 1,5 und 2,5 Prozent, wobei der obere Rand
nicht vor 2025 erreicht würde. Das allein könnte allerdings für
die Bondmärkte schon ruppig werden. Der Zins sei nicht per se der
Feind der Aktienmärkte. Extrem langfristige Analysen, über etwa 150
Jahre, hätten gezeigt, dass man in Aktien mit einer erwartbaren
Erträgen von 3 Prozent rechnen können.
Vernünftige Geldanlage braucht also in
jedem Fall einen langen und eine ruhige Hand. Das Bankhaus Hauck &
Aufhäuser geht aus den Aktivitäten der letzten achtzehn Monate
gestärkt für die Zukunft hervor. Ganz anders als etwa zur Zeit bei
der Deutschen Bank, kann es sich dabei auf einen stabilen und
zuverlässigen Eigentümer aus China stützen.
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