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Tirol erscheint renovierungsbedürftig -Ein Reisebericht aus Innsbruck/Igls- von Thomas Seidel

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Das Goldene Dach. Ein Wahrzeichen der Stadt Innsbruck (Quelle: Thomas Seidel) Wenn es dem Hause Habsburg erlaubt wäre, in einem Land wieder eine Herrschaft ausüben zu dürfen, sie würden sich wohl Tirol aussuchen und die Tiroler wären es wahrscheinlich zufrieden. Damit würde Innsbruck wieder zu dem werden, was es Jahrhunderte lang war, eine kaiserlich-österreichische Residenzstadt. Das jedenfalls meint man zu spüren, wenn man durch die Geschichte dieses Ortes geführt wird. Seit der Antike strategisch wichtig gelegen, eine befestigte Brück am immer strömungsstarken Inn, kontrolliert man von dort den Zugang zum wichtigen alpinen Brennerpass und damit den Verkehr von und nach Italien. Doch davon später. Der leere Kenotaph des Kaisers Maximilian I. (Quelle: Thomas Seidel) Das Kaiserliche jedenfalls zog mit Maximilian I. im 15. Jahrhundert nach Innsbruck ein. Ihm verdankt die Stadt eine bedeutende Schlossanlage und eines der eindrucksvollsten Grabgelege in den nördliche

Rom ist eine Hure -Ein Reisebericht- von Thomas Seidel

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Über den Dächern von Rom (Quelle: Thomas Seidel) Um es gleich vorweg zu nehmen, Paris ist eleganter, London ist abwechslungsreicher, New York ist hektischer, Berlin ist großzügiger und Wien ist zivilisierter. Rom ist eine Zumutung. Schon in der Antike war Rom als Hauptstadt eines Weltreiches bekannt. Vor etwa zweitausend Jahren ist sie, aus einer republikanischen Verfassung heraus, zum Sitz eines Kaisers geworden. Von Unterbrechungen abgesehen, über tausendfünfhundert Jahre Residenz eines theokratischen Universalherrschers. Doch weder damals noch heute hat Rom irgend etwas von einer Residenz an sich. Rom das war immer und ist bis heute vor allem eine Krämerstadt. Unglaublich eng, unglaublich dreckig und unglaublich stickig. Vor allem morgens, wenn die Ausschweifungen der Nacht zu Ende gehen, fängt die Hure an zu stinken. All der Ausfluss dieser Stadt scheint seit ewigen Zeiten in den Tiber abgeleitet zu werden. Selten sieht man im Europa unserer Tage eine solche

Ein Paradis für Hunde -Reisebericht vom Timmendorfer Strand und Lübeck- von Thomas Seidel

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Das Rathaus vom Timmendorfer Strand (Quelle: Thomas Seidel) Im Wettbewerb um deutsche Meeresbadeorte hat Schleswig-Holstein noch einen Trumpf in der Hand. Nicht Sylt oder andere Inseln an der Nordsee, sondern ein lebendiger kleiner Ort zur Ostsee hin. Der Timmendorfer Strand, einst Westdeutschlands mondänster Badeort, ist immer noch eine Reise wert. Es bietet sich gleichermaßen Erholung und unterhaltsame Abwechslung. Nur die Feinschmecker sind hier, wie an allen deutschen Küsten nicht gut aufgehoben. An der ehemals westdeutschen Ostsee liegt eine der schönsten Meeresbuchten die das Land zu bieten hat, die Lübecker Bucht. Von der Mündung der durch Lübeck fließenden Trave (Travemünde) im Süden, bis etwa nach Neustadt in Holstein zieht sich ein scheinbar endlos langer Strand an den seichten Gewässern der Ostsee entlang.  Alte Villa in der ersten Reihe an der Promenade von Niendorf (Quelle: Thomas Seidel) Die Bucht hat viele Gesichter. Durchaus vornehm ging es etwa in Tra

Ach Greetsiel -Ein Reisebericht- von Thomas Seidel

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Greetsiel 2013 (Quelle: wikipedia, Urheber:  Foto- Martina Nolte / Lizenz- Creative Commons CC-by-sa-3.0 de) Die ostfriesische Nordseeküste und ihre Menschen sind regelmäßig Gegenstand von scherzhaften Schmähungen. „Man“ wendet sich lieber nach Süden, vermeintlich mondäneren Orten zu. Tatsächlich aber bietet Ostfriesland nicht nur ein gesundes Wetter, sondern sehenswerte Land- und Ortschaften, angenehmste Erholung und liebenswerte Menschen. Auf halben Weg zwischen Emden und Norden, bzw. Norddeich, vielen als der Fährhafen zu den Friesischen Inseln bekannt, liegt zauberhaft das malerische Greetsiel. Zurecht eine touristische Perle Deutschlands und ein echter Hingucker. Was an vielen Ferienorten durch Geldgier kaputt gemacht worden ist (wir berichteten zuletzt darüber von Sylt und Borkum), hat man in Greetsiel deutlich besser gemacht. Der Ort ist so wie er ist schlicht authentisch. Das spürt man an jeder Ecke, selbst dort, wo erst in jüngerer Zeit neue Bauten den Ort für die Z