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Weiche Landung auf gepolstertem Bett -Was die Verabschiedung von Basel III für die Banken bedeutet- von Thomas Seidel

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Deutsche Bundesbank in Frankfurt am Main (Quelle: wikipedia, GNU-Lizenz, Urheber: Torben) Am teuersten ist die Steuerzahler die Rekapitalisierung der Banken nach der Finanzkrise gekommen. Die Lehre ist, Banken müssen nach dem Profil ihrer eingegangenen Geschäftsrisiken ausreichend mit Kapital ausgestattet sein. Was das im Einzelnen wirklich bedeutet und wie es global umgesetzt werden soll, wird seit über 20 Jahren nach den Basler-Kapitalregeln bestimmt. Jetzt haben sich die wichtigsten Akteure auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. Seit den 1990er Jahren existiert ein Regelwerk für die globale Finanzindustrie, benannt nach dem Sitz der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel. Im Kern regelt dieses Abkommen, wieviel Eigenmittel Finanzinstitute für die Risiken aus ihren Geschäften mindestens vorhalten müssen. Die globale Gültigkeit und Einhaltung dieser Regeln sind wichtig, um die schlimmsten Wettbewerbsverzerrungen zwischen Ländern zu verhindern. In der Pra

Entweder man sei dabei, oder nicht! -Bericht vom Euroforum 2017 Bankentechnologie- von Thomas Seidel

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Prof. Jürgen Bott führte durch die dreitägige Konferenz (Quelle: Thomas Seidel) Technologisch stehen die Banken vor ihrem wahrscheinlich größten Umbruch seit den 1960er Jahren. Alle Prozesse sollen digitalisiert werden. Vor allem der Zahlungsverkehr und die Buchung von Geschäften sollen in Zukunft „real-time“ geschehen. Man ist sich einig: Wer diese Umstellung nicht schafft, kann künftig sein Geschäft nicht mehr fortführen. Doch gilt das auch für alle Bankmitarbeiter. Es droht der größte personelle Exodus der Branche. Eindringlich wiederholten mehrere Teilnehmer diese immer gleiche Botschaft. Schon der, die Konferenz leitende, Professor Jürgen Bott von der Uni Kaiserslautern weist auf den engen Zusammenhang zwischen Prozessänderung und der dadurch notwendigen Änderung bei der Ablauforganisation hin. Outsourcing, so Bott, sei im Rahmen der Digitalisierung der falsche Weg. Statt dessen müsste die Kompetenz wieder in die Häuser zurück gebracht werden. Ein Beispiel aus der

Fidor stärkt Präsenz im Nahen Osten und Afrika -Erweiterung der Zentrale in der Dubai Silicon Oasis- Ein Beitrag der Bruno Media GmbH

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Dubai vom Burj Khalifa aus gesehen (Quelle: wikipedia,  CCL Urheber: euroluftbild.de/Grahn) Dubai, 27. November 2017 –   Fidor  treibt die Expansion weiter voran: Der innovative Anbieter digitaler Banking-Lösungen, der Banken bei der Einführung und dem Betrieb ihrer eigenen digitalen Marke unterstützt, weitet sein regionales Zentrum für den Nahen Osten und Afrika (MEA) in der Dubai Silicon Oasis aus. Dr. Juma Al Matrooshi, stellvertretender CEO Operations & Client Affairs der Dubai Silicon Oasis Authority, und Matthias Kröner, Gründer und CEO von Fidor, weihten jetzt die neue Fidor-Zentrale in Anwesenheit von führenden Vertretern der Dubai Silicon Oasis Authority (DSOA) und Fidor ein. Der Nahe Osten entwickelt sich aktuell sehr schnell zu einer wichtigen Region für die Digitalisierung: Die Vereinigten Arabischen Emirate (V.A.E.) und Bahrein gehören zu den Ländern, in denen die Akzeptanz für digitale Geschäftsmodelle derzeit am höchsten ist. Die Region weist eine vollst

Gemeinsamer Verkauf fauler Kredite: Forderungsbörse Debitos gründet Joint Venture mit spanischer Investmentbank ein Beitrag von Bruno Media GmbH

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Im der Frankfurter Debitos-Büro wird weiter an Lösungen gearbeitet (Quelle: Thomas Seidel) * Frankfurter FinTech treibt Internationalisierung weiter voran * Ziel der Kooperation: Kommerzialisierung von Non-Performing Loans im südeuropäischen Raum Frankfurt am Main, 13. November 2017 –   Die Forderungsbörse Debitos kooperiert mit der spanischen Investmentbank BEKA Finance: Ein neu gegründetes Joint Venture der beiden Finanzdienstleister ermöglicht Banken, Fonds und Unternehmen in Spanien und Portugal ab sofort den Verkauf offener Forderungen und illiquider Kredite über einen auktionsbasierten Online-Marktplatz. Ziel der gemeinsamen Verkaufsplattform von Debitos und BEKA Finance ist die Kommerzialisierung von Non-Performing Loans (NPLs) im südeuropäischen Raum.  Spanien hat in Europa neben Griechenland und Italien am meisten mit faulen Krediten zu kämpfen: Laut der  Supervisory Banking Statistics  der Europäischen Zentralbank sind alleine in den Bilanzen spanischer Kreditins

Die Qualität macht den Ertrag -Bericht vom 4. Kapitalmarkttag des Bankhauses Hauck & Aufhäuser- von Thomas Seidel

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Michael Bentlage begrüßt die Teilnehmer zum 4. Kapitalmarkttag in Frankfurt von Hauck & Aufhäuser (Quelle: Thomas Seidel) Das Interesse an der Tagung wächst. Die vor allem an Vermögensberater gerichtete Veranstaltung hat noch einmal gut zwanzig Prozent mehr Teilnehmer dazu gewonnen. Das liegt sowohl an der Qualität der Sprecher, wie auch der guten Gelegenheit zu einem persönlichen Austausch. Aus den Vorträgen wird deutlich, trotz Niedrigzinsumfeld lassen sich immer noch passable Renditen erwirtschaften. Doch ist mehr Umsicht gefordert als jemals zuvor. Für das Bankhaus Hauck & Aufhäuser konnte der CEO Michael Bentlage gute Aussichten für das Jahr 2017 attestieren. Es wird wohl das beste Jahr für die Bank seit der Finanzkrise. Im Service sei man um zwanzig Prozent gewachsen. Im Handel mit kleinen börsennotierten Unternehmen (small-caps) sei man in Deutschland inzwischen die Nummer Eins. Kleine Anekdoten erzählte Bentlage aus China, dem Heimatland des Eigentümers Fosu

Die Politik muss endlich liefern! -Bericht vom 2. EZB Forum on Banking Supervision- von Thomas Seidel

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Madame Danièle Nouy im Gespräch mit Sve Afhüppe (Quelle: European Central Bank) Auch der europäische Bankenaufsichts-Mechanismus SSM bei der Europäischen Zentralbank, lädt zu einem jährlichen Forum ein. Man spricht über die Entwicklung der Bankenaufsicht. Im Mittelpunkt diesmal eine große Politikschelte. Deutlich wird in den Diskussionsbeitägen auch die nach wie vor sehr unterschiedliche Aufsichtskultur zwischen Nord- und Südeuropa. Die eigentliche Herausforderung aber bleibt der extrem fragmentierte Bankenmarkt in Europa. Die Tagung, die im neu für den SSM renovierten Hochhaus des alten ehemaligen EZB-Sitzes stattfand, wurde durch eine Grußadresse von Mario Draghi eingeleitet. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) sprach von einem Durchbruch bei der Vereinheitlichung und Harmonisierung der Aufsichtsarbeit in Europa. Beim Single Supervision Mechanism (SSM) würden zur Zeit etwa 900 Mitarbeiter rund 4.700 Finanzinstitute beaufsichtigen. Dabei spiele d

Geschichtslos – Instinktlos – Phantasielos -Wie Katalonen, Spanien und die EU sich die Zukunft rauben von Thomas Seidel

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Palacio de la Generalidad de Cataluna  (Quelle: wikipedia, CCL, Urheber: Jan Harenburg) Eine Region in Europa kämpft für Unabhängigkeit von einer nationalen Zentralregierung. Das ist so weder neu noch selten in der Geschichte der Europäischen Union. Wie es aber die zwei Hauptbeteiligten, die Zentralregierung von Spanien einerseits, die katalonische Regionalregierung andererseits und in einer kurzen Nebenrolle die Europäische Union es alle drei geschafft haben, sich im Verlauf dieses Prozesses gründlich selbst die Zukunft zu rauben, ist beispiellos. Es gilt hier nicht zu untersuchen, ob die Unabhängigkeitsbestrebungen der Katalonen eine völkerrechtliche Grundlage haben. Auch geht es hier nicht um Fragen der Verfassungsmäßikeit. Es geht vielmehr darum, wie alle Parteien sich wegen dieser Sache politisch dermaßen blamieren konnten. Carles Puigdemont  (Quelle: wikipedia, Urheber: Generalitat de Catalunya) Was die Katalonen angeht, kann man ihnen ohne weiteres Geschichtslo