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Altersvorsorge im Niedrigzinsumfeld. Eine Alternative von -myPension- von Thomas Seidel

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Im Frankfurter Hochhaus Pollux (r.) entstehen innovative Ideen (Quelle: wikipedia, CCL, Urheber: Epizentrum) Sinkende Staatsrenten, brüchige betriebliche Altersvorsorge, schlecht rentierliche Kapitalversicherungen im Niedrigzinsumfeld prägen heute die Altersvorsorge. Prekäre Arbeitsverhältnisse selbst für Akademiker, hohe Kosten für den eigenen Nachwuchs und die Alterspflege der eigenen Eltern ist zunehmend die Lebenssituation der jungen Menschen. Eigentlich müßten die jungen Generationen enorme Sparleistungen für sich selbst erbringen. Leider bleibt ihnen aber dafür entweder nichts von ihrem Nettoeinkommen übrig, oder sie pfeifen gleich ganz auf jegliche private Altersvorsorge. Während die etablierten Kapitalversicherer und Fondsgesellschaften arrogant auf die Umwälzung weiterhin hoher Vertriebskosten beharren, versucht der Newcomer -mypension- mit knallharten Kosteneinsparungen und neuen Anlagefeldern die persönliche Altersvorsorge wieder attraktiv und bezahlbar zu machen.

Die Märkte bilden sich ihre Nachrichten selber ein -Bericht von der EZB-Pressekonferenz vom 25. Januar 2018- von Thomas Seidel

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Mario Draghi (Mitte) auf der Pressekonferenz (Quelle: Thomas Seidel) Substantielle Neubeschlüsse hat das EZB-Direktorium auf seiner heutigen Sitzung nicht gemacht. Die anschließende Pressekonferenz deckt aber eine neue Tendenz auf. Wo keine Nachrichten sind, machen sich die Märkte zunehmend selber welche. So etwas kann nicht lange gut gehen. Die Europäische Zentralbank (EZB) produziert Langeweile. Und das schon seit über 15 Monaten. Die Zentralbank ändert nicht ihre Beschlüsse im Kern. So bleiben die Leitzinsen unverändert. Das Ankaufprogramm für Staatsanleihen wurde zwar gekürzt, es bleibt aber bestehen. Auch sonst gibt es keine Anzeichen für Änderungen. Das gilt ebenso für die Inflation. Das Ziel der EZB, knapp unter 2 Prozent ist nicht erreicht. Also ändert sich auch nichts. Nur die Wirtschaft, das gibt Mario Draghi zu, wächst gut aber unerwartet. Dieser Kurs der EZB wurde im Herbst 2016 so beschlossen. Der Hintergrund war das europäische Wahljahr 2017. In den N

Vom Big Bang zum Brexit -Eine Lecture von Prof. Dr. Catherine R. Schenk Faculty of History University of Oxford-

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Das House of Finance an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main (Quelle: Thomas Seidel) Die erste Lecture des neuen Jahres an der Frankfurter Goethe-Universität beschäftigt sich mit den Folgen der Finanzmarktderegulierung in Großbritannien der 1980er Jahre. Was in einem großen historischen Bogen betrachtet, als eine Ursache des Brexit hätte entlarvt werden können, verkümmert zu einer mikroskopischen Detailansicht. Catherine R. Schenk erweist als Wirtschaftshistorikerin ihrer Fakultät einen Bärendienst. Wenngleich von der breiten Öffentlichkeit so nicht wahrgenommen, war der 27. Oktober 1986 für die weltweite Finanzwirtschaft einer der wichtigsten Tage in der jüngeren Geschichte. Der Tag wurde unter dem Begriff „Big Bang“ bekannt, was im Deutschen soviel bedeutet wie „Der große Knall“. An diesem Tag trat in Großbritannien eine Deregulierung der nationalen Finanzmärkte in Kraft. Rückblickend kann man heute mit Fug und Recht behaupten, mit diesem Tag entwickelte sich der

In eigener Sache: Neuerungen im Blog signifikant1955

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Verehrte Leser, das neue Jahr beginnt – die Zeit verrinnt. Doch bevor es richtig losgeht in 2018, lassen sie mich zunächst einen Dank sagen für die zurückliegenden Jahre und insbesondere für das gerade vergangene Jahr 2017. Das Interesse von ihnen verehrte Leser ist gewaltig gewachsen. Im Frühjahr hatten wir einen Rekord. Über 1000 Klicks in einer Woche allein für einen Beitrag. Danke schön! Inzwischen hat der Blog über 15.000 Leser in weltweit mehr als 15 Ländern. Das ist beachtlich für einen bislang allein deutschsprachigen Blog für Wirtschaft & Finanzen. Aus diesem Grund erweitere ich mein Informationsangebot. Ab sofort erscheint der Blog auch in einer englischen Ausgabe unter dem Link: http://significant1955.blogspot.de/ Nicht alle Artikel des deutschen Blogs werden gleich in der englischen Ausgabe erscheinen. Auch habe ich vor, für die Reiseberichte und die Restaurantkritiken eigene Blogseiten anzulegen. Nutzen sie auch die Gelegenheit für Kommentare und Disk

Commerzbank setzt auf Luxemburg -Ein Interview mit Roland Boehm- von Thomas Seidel für das Luxemburger Wort-

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Zentrale der Commerzbank in Frankfurt (Quelle: wikipedia, GNU-Lizenz, Urheber: Mylius/Roland Meinecke) Für deutsche Banken ist Luxemburg in Europa ein wichtiger Finanzstandort. Durch den Brexit wird es Neuorientierungen geben. Wir suchten das Gespräch mit der Commerzbank AG, die ein wichtiger Player am Finanzplatz Luxemburg ist. Wir wollen wissen, ob das auch nach den Umwälzungen durch den Brexit so bleiben wird. Wir sprachen in der Zentrale der Commerzbank AG in Frankfurt mit dem Bereichsvorstand Corporates International, Roland Boehm. Direkt neben einem der Hochhausgärten skizzierte Roland Boehm uns die Bedeutung von Luxemburg für sein Haus. TS: Im letzten Jahr hatte die Commerzbank einen Sozialplan aufgelegt, da Luxemburger Aktivitäten der Commerzbank an eine Schweizer Bank verkauft wurden. Wie ist der Umbau verlaufen? Boehm: Der Verkauf der CISAL und damit der Übergang von Mitarbeitern der Commerzbank zu Julius Bär ist reibungslos verlaufen. Darüber hinaus er

EZB: Ein Retrospektive auf das Jahr 2017 von Thomas Seidel

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In höchster Konzentration v.l.n.r.: Vitor Constancio Vizepräsident der EZB, Mario Draghi Präsident der EZB und Pressechefin Christine Graeff (Quelle: Thomas Seidel) Am vergangenen Donnerstag fand in Frankfurt am Main die letzte reguläre Sitzung des EZB-Direktoriums statt. Erwartungsgemäß kam es nicht zu spektakulären Beschlüssen. Die Leitzinssätze bleiben unverändert, ebenso das bekannte ausserordentliche Wertpapier-Ankaufsprogramm zur massiven Liquiditätsstützung des Euroraums. Zeit also einen Rückblick auf das Jahr 2017 aus Sicht der Europäischen Zentralbank zu nehmen. Vor etwas mehr als einem Jahr, im Herbst 2016 traf das EZB-Direktorium die grundlegenden Entscheidungen für 2017. Die Ausgangssituation war eindeutig. Mit den in 2017 anstehenden Wahlen zur Präsidentschaft in Frankreich im Frühjahr, zum Deutschen Bundestag im Herbst, sowie Wahlen in den Niederlanden und Österreich, war für das ganze Jahr ein weitestgehender Stillstand bei politischen Entscheidungen vora

Weiche Landung auf gepolstertem Bett -Was die Verabschiedung von Basel III für die Banken bedeutet- von Thomas Seidel

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Deutsche Bundesbank in Frankfurt am Main (Quelle: wikipedia, GNU-Lizenz, Urheber: Torben) Am teuersten ist die Steuerzahler die Rekapitalisierung der Banken nach der Finanzkrise gekommen. Die Lehre ist, Banken müssen nach dem Profil ihrer eingegangenen Geschäftsrisiken ausreichend mit Kapital ausgestattet sein. Was das im Einzelnen wirklich bedeutet und wie es global umgesetzt werden soll, wird seit über 20 Jahren nach den Basler-Kapitalregeln bestimmt. Jetzt haben sich die wichtigsten Akteure auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. Seit den 1990er Jahren existiert ein Regelwerk für die globale Finanzindustrie, benannt nach dem Sitz der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel. Im Kern regelt dieses Abkommen, wieviel Eigenmittel Finanzinstitute für die Risiken aus ihren Geschäften mindestens vorhalten müssen. Die globale Gültigkeit und Einhaltung dieser Regeln sind wichtig, um die schlimmsten Wettbewerbsverzerrungen zwischen Ländern zu verhindern. In der Pra

Entweder man sei dabei, oder nicht! -Bericht vom Euroforum 2017 Bankentechnologie- von Thomas Seidel

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Prof. Jürgen Bott führte durch die dreitägige Konferenz (Quelle: Thomas Seidel) Technologisch stehen die Banken vor ihrem wahrscheinlich größten Umbruch seit den 1960er Jahren. Alle Prozesse sollen digitalisiert werden. Vor allem der Zahlungsverkehr und die Buchung von Geschäften sollen in Zukunft „real-time“ geschehen. Man ist sich einig: Wer diese Umstellung nicht schafft, kann künftig sein Geschäft nicht mehr fortführen. Doch gilt das auch für alle Bankmitarbeiter. Es droht der größte personelle Exodus der Branche. Eindringlich wiederholten mehrere Teilnehmer diese immer gleiche Botschaft. Schon der, die Konferenz leitende, Professor Jürgen Bott von der Uni Kaiserslautern weist auf den engen Zusammenhang zwischen Prozessänderung und der dadurch notwendigen Änderung bei der Ablauforganisation hin. Outsourcing, so Bott, sei im Rahmen der Digitalisierung der falsche Weg. Statt dessen müsste die Kompetenz wieder in die Häuser zurück gebracht werden. Ein Beispiel aus der

Fidor stärkt Präsenz im Nahen Osten und Afrika -Erweiterung der Zentrale in der Dubai Silicon Oasis- Ein Beitrag der Bruno Media GmbH

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Dubai vom Burj Khalifa aus gesehen (Quelle: wikipedia,  CCL Urheber: euroluftbild.de/Grahn) Dubai, 27. November 2017 –   Fidor  treibt die Expansion weiter voran: Der innovative Anbieter digitaler Banking-Lösungen, der Banken bei der Einführung und dem Betrieb ihrer eigenen digitalen Marke unterstützt, weitet sein regionales Zentrum für den Nahen Osten und Afrika (MEA) in der Dubai Silicon Oasis aus. Dr. Juma Al Matrooshi, stellvertretender CEO Operations & Client Affairs der Dubai Silicon Oasis Authority, und Matthias Kröner, Gründer und CEO von Fidor, weihten jetzt die neue Fidor-Zentrale in Anwesenheit von führenden Vertretern der Dubai Silicon Oasis Authority (DSOA) und Fidor ein. Der Nahe Osten entwickelt sich aktuell sehr schnell zu einer wichtigen Region für die Digitalisierung: Die Vereinigten Arabischen Emirate (V.A.E.) und Bahrein gehören zu den Ländern, in denen die Akzeptanz für digitale Geschäftsmodelle derzeit am höchsten ist. Die Region weist eine vollst