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Tummelplatz der Scheußlichkeiten -Ein Beitrag aus Anlaß der aktuellen IAA in München- von Thomas Seidel

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Alle zwei Jahre zelebriert die Automobilbranche die bislang wichtigste Industriemesse in Deutschland, die Internationale Automobilausstellung (IAA). Was die längste Zeit am wichtigsten Verkehrsknotenpunkt Europas in Frankfurt am Main stattgefunden hat, wird seit neuestem abwegig in der Provinzhauptstadt Bayerns in München veranstaltet. Doch die Branche leidet nicht nur an den Folgen durch die  Desorientierung beim Standort der Produktpräsentation. Fehleinschätzungen über die Zukunft des Automobils häufen sich bei den Herstellern mehr und mehr und lassen Produkte entstehen, die am Sinn und Zweck für das Autofahren und dem Geschmack der Kunden inzwischen völlig vorbei gehen. Der Begriff für ein Automobil in der deutschen Amtssprache lautet nicht umsonst "Kraftfahrzeug". Demnach bedarf es einer Kraftquelle, um einem Gefährt "autonom" Vortrieb zu geben. Somit kann ein rein batteriebetriebener Wagen per se niemals ein Kraftfahrzeug sein. Das sollten die Behörden beim The

Erneute Verschleierung durch die SPD: Das Ende der Fallpauschale im deutschen Gesundheitswesen -von Thomas Seidel-

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Gerade feiert der SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach nach einer Abstimmung mit den Bundesländern das Ende der Fallpauschale im deutschen Gesundheitswesen. Der Schritt wird als die größte Errungenschaft für das Gesundheitswesen seit 20 Jahren gepriesen. Was den Bürgern heute verschwiegen wird, ist, dass genau diese jetzt abzuschaffende ruinöse Fallpauschale einst von der SPD-Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt  ab 2003 unter maßgeblicher Beteiligung des damaligen Parlamentariers Karl Lauterbach eingeführt wurde. Die allermeisten beklagenswerten Zustände mit denen die Deutschen heute in ihrem Gesundheitswesen konfrontiert werden, haben ihre Ursache in einer völlig verfehlten SPD-Politik aus den Zeiten der Regierungen von Gerhard Schröder. Nicht nur die Einführung der Fallpauschalen im Krankenhauswesen sind aus dieser Zeit von Ulla Schmidt und jenem Kanzler zu verantworten. Dazu gehören auch immer noch andauernde Plagen wie etwa die lästigen Rezeptgebühren. Die aktuellen Mangelz

Die Herrschaft der Minderheiten - Ein Essay von Thomas Seidel-

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Englische Version Der Sinn einer Demokratie ist die Herrschaft des Willens einer Mehrheit von Stimmberechtigten. Eine Demokratie kann nur funktionieren, wenn die Minderheit bereit ist, sich dem Willen der Mehrheit zu beugen. Zum Ausgleich für diese Unterwerfung garantiert die Mehrheit in einem demokratischen System freilich die Beachtung von verfassten Schutzrechten gegenüber den Minderheiten. So haben sich zumindest einige der sogenannten westlichen Demokratien im Fahrwasser der amerikanischen und französischen Revolution entwickelt. Doch die sogenannte Kulturrevolution der 1968er-Jahre hat dazu geführt, dass dieses grundsätzliche Verständnis über die Demokratie gründlich pervertiert worden ist.  Schon in der antiken Demokratie von Athen, etwa seit dem fünften vorchristlichen Jahrhundert, war es die größte Sorge des Volkssouveräns, vertreten durch die städtische Volksversammlung als Legislative, dass die Demokratie durch einen möglichen Machtmissbrauch seitens der Exekutive pervertier

Wie sich Unternehmer wegen ihrer Mitarbeiter selbst ruinieren

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Nachdem die Betriebsstörungen wegen der Corona-Epidemie inzwischen abgeklungen sind, hört man allerorten, aber besonders vom Hotel- und Gaststättengewerbe, es gäbe Schwierigkeiten ausreichend qualifiziertes Personal zu finden. Diese Entwicklung geht einher, mit der modernen Vorstellung junger Menschen von einem Arbeitsleben in einer Work-Life-Balance, also einer Ausgewogenheit von Arbeits- und Freizeit. Warum das in der Realität nicht zusammenpasst, zeigt ein persönlicher Erfahrungsbericht. Aus Anlass eines hohen Jubiläumsgeburtstages in der Familie, wollen wir diesmal nicht im bekannten heimatlichen Rhein-Main-Gebiet feiern. Aus verschiedenen Gründen darf es nicht allzu weit weg sein, die Lokation soll aber einen schönen Landschaftsblick und ein nettes Ambiente bieten. Die Wahl fällt auf ein  traditionsreiches Familienhotel in der Nähe von Bonn, direkt am Rhein gelegen. Das Haus atmet Geschichte. Allerlei politisches Gesindel wie Adolf Hitler und Josef Goebbels tummelten sich dort, sp

Frankfurter CDU-Wählerschaft versagt wiederholt bei Oberbürgermeisterwahl

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Mike Josef künftiger Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main (Quelle: FAZ Urheber Hannes P. Albert) Zum drittenmal in Folge hat ein SPD-Kandidat die Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt am Main gewonnen. Auch wenn man dem jetzigen Sieger Mike Josef ehrlich Vorschusslorbeeren gewähren kann, eklatant bleibt das Versagen der CDU-Wählerschaft in Frankfurt ihren Kandidaten als Oberbürgermeister in einer Stichwahl durchzusetzen. Nachdem die allseits geschätzte und anerkannte Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) nach gut 17 Jahren ihr Amt vorzeitig aufgab, nominierte die Partei als ihren Spitzenkandidaten den heutigen hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein für die damals anstehende Wahl. Boris Rhein, der seinerzeit hessischer Innenminister war, galt als so populär, dass keine prominente Persönlichkeit der Frankfurter SPD sich realistische Chancen ausrechnete die Wahl zu gewinnen. Stattdessen setzte man den unbekannten Peter Feldmann aus einem Randgebiet der Stadt ein, wohl

Das Wiesbadener Kaufhausdrama -von Thomas Seidel-

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  Auf seiner Haupteinkaufsstraße ist Wiesbaden gut versorgt mit Kaufhäusern. Hertie, Horten und Karstadt waren jahrzehntelang Anziehungspunkte. Der Kaufhof war ursprünglich nicht vertreten, erst mit der Übernahme von Horten machte sich auch der Konzern aus Köln in der Stadt breit. Heute gibt es nach der Fusion von Kaufhof und Karstadt zur Galeria zwei Standorte des Konzerns in der Stadt, kaum fünfzig Meter voneinander entfernt. In der neuesten Unternehmenskrise wird wohl zumindest einer der beiden Standorte aufgegeben werden. Was das für die Stadt bedeutet, soll hier besprochen werden. Der Autor selbst wuchs in Wiesbaden auf. Als Kind erlebte er noch das "Alte Karstadt", wie es in der obigen Abbildung zu sehen ist, vom Standort Mauritiusplatz/Kirchgasse aus gesehen. Ein reichlich verzierter Prachtbau mit großen Fenstern und eine mächtige Weltkugel. Innen nicht weniger imposant, doch damals nur die Hälfte der heutigen Fläche, denn der rückwärtige Bau war die zentrale Feuerwach

Die Wirkung der Ayn Rand

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  Unter den aufstrebenden Unternehmern gibt es immer wieder Blender, die es schaffen, mit ihrem oftmals skurrilen Auftreten Investoren viel Geld aus der Tasche zu ziehen und dafür auch noch gerne von der Presse überschwänglich gefeiert zu werden. In Deutschland war es zuletzt ein gewisser Markus Braun, der das Unternehmen Wirecard gegründet hatte, welches durch allerlei Betrügereien einen der größten Wirtschaftsskandale in der Geschichte der Bundesrepublik auslöste. Dennoch nur ein kleiner Fisch, gemessen an dem andauernden Schauspiel, welches ein gewisser Elon Musk aus Amerika heraus liefert. Aus einem Lego-Bausatz ein Fahrgestell zusammen basteln, eine Elektromotor dran machen und es mit Strom aus einer Batterie zum laufen zu bringen, das kann jedes elfjährige Kind. Genau damit hat Elon Musk das Unternehmen Tesla begründet. Keinerlei Innovation, absolut nichts neues aber von der Presse hochgejubelt. Bis heute haben Tesla-Aktionäre keinen angemessenen Gewinn auf ihre investierten Mitt

Fenster auf oder Fenster zu? Deutschland, wieder einmal im Herbst -Eine mögliche Posse von Thomas Seidel-

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In den Fernsehmedien wird bekanntlich in allerlei politischen Talkshows über vieles geredet. Das meiste davon ist reine Zeitverschwendung. Um die langweilige Lücke zu füllen, muss man sich heute schon selbst einen gleichermaßen interessanten und unterhaltsamen Dialog zusammen basteln. Wie wäre es, wenn man zwei Protagonisten ihrer jeweiligen Regierungspartei in einem bestimmten Thema aufeinander losläßt? So findet hier, unter beliebiger Moderation, ein fiktives Gespräch zwischen den beiden aktuell amtierenden Bundesministern Prof. Dr. Karl Lauterbach für Gesundheit (SPD) und Dr. Robert Habeck für Wirtschaft und Energie (Grüne) statt. Moderator*in: "Nach einem langen und sehr heißem Sommer ist Deutschland schließlich im Herbst angekommen. Trotz sengender Hitze mit Temperaturen mit bis zu 40 Grad und dem allgemeinen Stillstand während der Urlaubszeit ist inzwischen sehr viel passiert. Einerseits steht Deutschland vor dem konkreten Risiko einer Energieversorgungskrise, anderseits ha

Die seltsame Wandlung der Schwarzen Galle -Eine Betrachtung von Thomas Seidel-

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In der antiken Medizin wusste man einiges über Krankheiten, verstand aber nicht viel von deren Ursachen. Das durch den Mediziner Galen im zweiten nachchristlichen Jahrhundert verbreitete aber falsche Konzept der "Vier-Säfte-Lehre" hielt sich hartnäckig bis zu der Zeit von Rudolf Virchow (1821-1902), also satte 1.600 Jahre lang. Eine der vier Säfte war die "Schwarze Galle". Kein wirklicher Körpersaft, sondern eher ein Gemütszustand. In der deutschen Sprache gibt es ein sehr passendes Wort dafür, die Schwermut. Lange stand dieser Begriff für antriebslose, in-sich-gekehrte Menschen. Seit den 1960er Jahren allerdings hat diese durchaus ernsthafte Krankheit im Sprachumgang und seiner Umdeutung eine erstaunliche Karriere gemacht. Allgemein war im Volksmund also bis in die frühen 1960er Jahren noch von schwermütigen Menschen die Rede. In gebildeteren Kreisen kam vielleicht auch mal der Begriff der Melancholie auf, der freilich dasselbe Phänomen wie der Volksmund meinte. Mi

Ende eine Ära - Zum Tode von Königin Elisabeth - von Thomas Seidel

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English version Vielen Menschen erscheinen heute Monarchien als etwas antiquiertes, märchenhaftes, bestenfalls ständig unterhaltsames. Welch wichtige verbindende und symbolhafte Funktion für eine Nation Monarchen haben können, ja manchmal sogar haben müssen, wird allgemein gern übersehen. Dies trifft weniger auf die Königreiche von Dänemark, Norwegen und Schweden zu. Das ist aber in jedem Fall bei Spanien so, das ist in Belgien so und vor allem ist es in Großbritannien so. Niemand zu unseren Lebzeiten hat das besser verkörpert als die Königin von England, Schottland und Wales Elisabeth die Zweite. Wie auch immer ihr in jungen Jahren die Krone auf den Kopf gepurzelt ist, Elisabeth II. hat sie fortan und bis zu ihrem Tode im vollem Bewusstsein ihrer Pflichten und stets mit Würde getragen. Ihr besonderer Zauber mag darin gelegen haben, dass sie sich zumindest in der Öffentlichkeit, durch keine Unbill, durch kein Unglück und auch durch keine Unangemessenheit je hat beugen lassen. Sie war d

Man kann Krisen auch herbei reden -von Thomas Seidel-

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  Zur Zeit wird Deutschland besonders stramm auf Krise gebürstet. Kein Tag vergeht, an dem nicht von irgendeiner offiziellen Seite eine bevorstehende Krise herbei beschwört wird. Die regierungsoffizielle Krisenpropaganda ist darauf angelegt, im Falle eines tatsächlichen Kriseneintritts Schuld von sich abweisen zu können. Konkret angepackt, wird aber gleichzeitig nichts. Statt Ratschläge zur Selbsthilfe zu erteilen, erwarten die Bürger wirksame gesetzliche Maßnahmen. Allein passieren tut nichts. Nach wie vor darf der bundesdeutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach sich bei jeder bietenden Gelegenheit hinstellen und vor den verheerenden Folgen einer erneuten Coronawelle im kommenden Herbst warnen. Es gelingt ihm aber nicht, beispielsweise konkret eine Impflicht durchzusetzen und den föderalistischen Kuddel-Muddel im Gesundheitswesen ein für alle mal zu beenden. Der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck beschwört derweil für den kommenden Herbst und Winter die große Gaskrise herbei u